Kieler Kanu-Klub von 1921 e. V.

100 Jahre Sport und Spaß auf dem Wasser

Paddelreviere

Kieler Förde – abwechslungsreiches Fahrwasser mit geschichtlichem Hintergrund

Die Kieler Förde erstreckt sich von unserem Verein Nord-Nord-Ost und geht dann in die Kieler Bucht über. Ein abwechslungsreiches Fahrwasser mit vielfacher maritimer Nutzung, Zivil- und Militärschifffahrt, Werften, Wassersport aller Arten und einladenden Sandstränden erwartet uns. Mal friedlich, mal aufgewühlt, mal entspanntes paddeln und mal Herangehen an die eigene physische und psychische Grenze. Hier wird es nie langweilig.

Paddeln wir von unserem Verein los und bleiben auf „unserem“, dem westlichen Förde Ufer, so kommen wir nach gut 2,7 km zum Tirpitzhafen, der von der Bundesmarine genutzt wird. Am 24.03.1865 wurde die preußische Marine von Danzig nach Kiel verlegt. Die Geschichte Kiels ist seitdem eng mit der Entwicklung der Marine verbunden. Nicht zuletzt der Matrosenaufstand in Kiel vom 03.11.1918, der zum Sturz der Monarchie und zur Ausrufung der Republik führte, ist europäische Weltgeschichte. Zur Kieler Woche werden im Tirpitzhafen regelmäßig Marineeinheiten der Nato-Partner, Russlands und vieler anderer Staaten empfangen.

Der Tirpitzhafen der Bundesmarine und die Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal liegen dicht beieinander.

1989 besuchte das Schlachtschiff USS Iowa die Kieler Woche. Wegen seines Tiefganges musste es auf Reede in der Förde liegen und konnte nicht in den Hafen einlaufen. Da der Marinehafen auch für uns Paddler immer gesperrt ist, hatten wir hier nun die Möglichkeit, das Schlachtschiff unmittelbarer direkt zu erpaddeln.

Paddeln wir am Tirpitzhafen vorbei, so kommen wir nach wenigen hundert Metern zum Nord-Ostsee-Kanal mit seinen Schleusen. Der Kanal wurde 1895 als Kaiser-Wilhelm-Kanal eingeweiht. Das Queren des Kanals hier unmittelbar vor den Schleusen ist uns Paddlern aus Sicherheitsgründen und um den Schiffsverkehr nicht zu behindern, untersagt. Um nördlich des Kanals am Westufer entlang zu paddeln, bleibt nur der Umweg zunächst auf das Ostufer der Förde zu fahren und dann nördlich des Kanals wieder auf das Westufer zu wechseln.

Zum östlichen Fördeufer queren wir vom KKK aus ca. einen km weit die Innenförde. Vorbei am Einfluss der Schwentine kommen wir zum 1985 eingerichteten Ostuferhafen. Bis zum Jahr 2000 standen hier mitten im Wasser auch noch die Reste des nach dem Krieg gesprengten U-Boot-Bunkers Kilian, die dann dem Hafenausbau weichen mussten.

Im Rahmen der Finanzkrise ab 2008 kam es zu einem erheblichen Einbruch des weltweiten Seeschiffsverkehrs. Auch in Kiel lagen die Frachter auf Reede und warteten auf Fracht.

Vorbei an den Sportboothäfen und Sandstränden von Mönkeberg und Kitzeberg geht es zum Friedrichsorter Leuchtturm. Aufgrund der Verengung des Fahrwassers ist hier die Möglichkeit zum Wechsel auf das Westufer.

Wer das Fahrwasser hier quert, sollt die Geschwindigkeit von Sportbooten und insbesondere der Berufsschifffahrt nicht unterschätzen. Ein wachsames Auge ist hilfreich, dann geht alles gut.

Vorbei an den Stränden rechts und links der Förde, wird diese hier immer breiter und öffnet sich der Kieler Bucht.  Wer das Großgewässer und die offene See mag, kann hier eine Querung über den Kieler Leuchtturm erwägen. Hierzu ist neben sehr guter Kondition und Großgewässerausrüstung vor allem die Beachtung der Seeschifffahrtsstraßenordnung notwendig. Der Kieler Leuchtturm liegt direkt an einem Verkehrstrennungsgebiet.

Der Kieler Leuchtturm. Ca. neun km in die eine Richtung und ca. sechs km in die andere Richtung zum Ufer. So fühlt sich Freiheit auf dem Wasser an.