Kieler Kanu-Klub von 1921 e. V.

100 Jahre Sport und Spaß auf dem Wasser

Titel Kanumarathon

Wintertraining 2022/2023

In Vorbereitung auf die kommende Wettkampfsaison sind Alicia und Leif wieder zum Grundlagentraining auf der Schwentine. Die Boote sind währenddessen im Bootshaus des Ellerbeker TV untergebracht. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt absolvieren die beiden umfangreiche Trainingsprogramme, wobei ein besonderer Fokus auf deren Paddeltechnik liegt. Und solange die Schwentine nicht komplett zugefroren ist, wird gepaddelt. Alternativ wird ebenso auf dem Eider-Ring-Kanal oder in Preetz gepaddelt. Zusätzlich zur „Wasserarbeit“ finden Laufeinheiten im Düsternbrooker Gehölz und Krafteinheiten in unserem Hantelraum statt.
Erstmalig nahm Leif diesen Winter auch am Havneraes in Randers Teil. Ein weiterer Bericht dazu folgt.

Bild: Edward Wyrowinski
Bild: Edward Wyrowinski
Bild: Edward Wyrowinski
Bild: Edward Wyrowinski

HAVNERÆS Horsens und VINTERRÆS Nybro

Zusammen mit Fabian Oetken vom Ersten Kanuklub Neumünster ist Leif zum Havneræs nach Horsens gefahren. Bei 27 gemeldeten Booten in seiner Altersklasse konnte er die 10.000m in 46:00 Minuten absolvieren und damit das Rennen für sich entscheiden. Nach einer längeren Krankheitspause im Anschluss an die Weltmeisterschaften in Portugal ein gelungener Start ins Winterprogramm. Durch die Teilnahme an den Winterrennen erhofft sich Leif, die „Wettkampfhärte“, über den sonst wettkampfarmen Jahresteil hochzuhalten.
Eine Woche später ist Leif nach Kopenhagen zu einem Trainingswochenende gefahren, wo er ebenfalls an einem Wettkampf teilgenommen hat. Beim Vinterræs in Nybro über 10.000m konnte er den 3. Platz erreichen. Für die Gastfreundschaft und das zur Verfügung gestellte Boot seiner Trainingsgruppe bedanken wir uns.

Bild: Flemming Wagn Jensen
Bild: Flemming Wagn Jensen
Bild: Havneræs Horsens

Trainingslager und Regatta Kopenhagen

In Vorbereitung zu den Weltmeisterschaften im Kanumarathonrennsport ist Leif für ein zweiwöchiges Trainingslager nach Kopenhagen gefahren, um mit dänischen Sportfreunden zusammen zu trainieren. Der Trainingsablauf gestaltete sich wie gewohnt sehr fokussiert und das umfangreiche Programm wurde diszipliniert absolviert. Im Anschluss an das Trainingslager nahm Leif an der Mölleaens Bla Band Regatta vom Lyngby Kanoklub teil. Die Athleten hatten 14 Kilometer zu absolvieren. Die Regattastrecke verlief über zwei Seen, welche über einen kleinen Kanal verbunden sind. Eine Umtragestelle musste absolviert werden. Die Regatta ist der letzte Härtetest vor den Weltmeisterschaften, welche eine Woche später in Portugal stattfinden werden. Nach dem Start hat sich Leif in einer Gruppe in Führung gebracht. Er gestaltete sein Rennverlauf sehr taktisch, konnte die ersten Konkurrenten in einem Sprint zur ersten Wendeboje „abschütteln“. Folgen konnte ihm der belgische Kanute Alban Duvivier, welcher für Nybro-Fura Kano og Kajakklub startet. Bis zur Portage blieb er bei Leif auf der Welle. Hier konnte Leif als erster aus dem Boot aussteigen und hatte somit beim Wiedereinstig einen Vorteil, welchen er nutzen konnte. Er erhöhte anschließend das Tempo und hatte einen Vorsprung von etwa 40 Metern. Im weiteren Rennverlauf konnte Alban Duvivier den Abstand gleichhalten, was für Leif zu Folge hatte, dass er lange Zeit ein hohes Tempo halten musste, da sich die Konkurrenz über die lange Welle wieder heranfahren könnte.
Auf den letzten 5 Kilometern gelang es Leif jedoch den Vorsprung auszubauen und gewann das Rennen in 1:02:34,86std. Gefolgt von Alban Duvivier (Nybro) in 1:05:28,17std und Mads Blom Larsen (Esrum) in1:08:10,41std.
Im Anschluss an den Wettkampf ging es zurück nach Kiel, da die Anreise zu den Weltmeisterschaften in Portugal unmittelbar bevorstand. Er wird dort mit Jannis Werner (ESV Lok Raw Cottbus) zusammen im Kajak-Zweier über 29,8km an den Start gehen.

Weltmeisterschaften Kanumarathon

Beim ersten WM Einsatz von Leif im Kajak-Zweier zusammen mit Jannis Werner (ESV Lok Raw Cottbus) konnten die beiden den Wettkampf über 29,8km im portugiesischen Ponte de Lima nicht im Ziel beenden. Aus gesundheitlichen Gründen mussten die beiden Athleten aus dem Wettkampf nach knapp 74 Minuten vorzeitig aussteigen. Nach dem Start fuhr das deutsche Boot zunächst in einer Gruppe mit Kanada, Australien und Portugal, bevor sie die Welle aufgrund eines Defekts am Paddel von Jannis verloren und nicht wieder heranfahren konnten. Für die beiden Sportler, die bereits vor dem Wettkampf Erkältungssymptome aufwiesen, war nach knapp 74 Minuten, 3 Portagen und 4 Runden auf dem Fluss „Lima“ bei 29 Grad Schluss. Mit einer Pulsfrequenz von über 190 beim „normalen“ Paddeln bei Leifs Zweierpartner entschieden sie sich den Wettkampf abzubrechen.
Für die beiden kein zufriedenstellendes Resultat, wobei die Gesundheit jedoch Vorrang hat. Gewonnen vor ihrem Heimpublikum haben Pimenta/Ramalho (Portugal) in 01:58:04.39 vor Llorens/Plaza (Spanien) in 01:58:10.40 und Vold/Vold (Norwegen) in 01:58:15.43.
Die Weltmeisterschaften haben vor Ort einen großen Zuschauerandrang zu verzeichnen gehabt. Ebenso war es laut Angaben der Veranstalter die meist gestreamte Marathon WM aller Zeiten.
Für Leif war es im Anschluss aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich an den norddeutschen Meisterschaften teilzunehmen, ebenso eine Trainingspause von über zwei Wochen musste eingelegt werden.
Ende Oktober wird es für Alicia und Leif wieder auf die Schwentine ins Wintertraining gehen, um die Grundlage für die kommende Saison zu schaffen.


Bild: Henning Schoon
Bild: Henning Schoon

Europameisterschaften Kanumarathon 2022

Leif bei Europameisterschaft in Dänemark auf Platz 15

Bei seiner ersten Teilnahme bei einer Europameisterschaft konnte Leif eine starke Leistung zeigen und die Erwartungen im Kajak-Einer übertreffen. Nach einer umfangreichen Vorbereitung im Trainingslager in Dänemark, ging es für Leif nach einem kurzen Zwischenstopp in Kiel direkt nach Silkeburg. Die deutsche Mannschaft war unter Leitung von Jan Reger und Elena Colajanni 9 Tage vor dem Wettkampf zum Regattaort gereist, um sich mit der Wettkampfstrecke vertraut zu machen und um die Möglichkeit zu haben die Mannschaftsboote einzufahren.

Zum Renngeschehen im Kajak-Einer:
In einem temporeichen Start konnte Leif Teile der Europäischen Kanu-Elite hinter sich lassen und sich anschließend in der Führungsgruppe platzieren. Bis zur zweiten Wende gelang es ihm das hohe Tempo mitzugehen, bevor er durch einen Positionswechsel innerhalb der Führungsgruppe die Position auf der Welle verlor. Anschließend fuhr er bis zur siebten und letzten Portage in einer Verfolger-Gruppe u.a. mit dem ungarischen Top-Kanuten Krisztian Mathe. Die 29,8km lange Strecke absolvierte Leif in 02:14:09.41 Std und konnte damit Teilnehmer der diesjährigen World Games hinter sich lassen und den Wettkampf mit Platz 15 beenden.
Rund um die Wettkampfstrecke auf dem Silkeburger Langsö entwickelte sich während der Wettkämpfe Volksfeststimmung. Mehrere hundert Zuschauer versammelten sich auf den Tribünen und entlang der Portage. Über den Wettkampf wurde seitens der dänischen Medien umfangreich und überregional berichtet. Sämtliche Wettbewerbe wurden via Livestream übertragen. Gewonnen hat der amtierende Weltmeister Mads Pedersen/Dänemark, der ursprünglich aus Silkeborg kommt in 02:05:23.28 Std vor Ivan Alonso/Spanien (02:05:24.83 Std) und Jose Ramalho/Portugal (02:08:58.27 Std). 

Einen Tag später stand für Leif der nächste Marathon an. Diesmal zusammen mit Jannis Werner vom ESV Cottbus im Kajak-Zweier. 

Hier konnten sich die beiden nach dem Start im Mittelfeld positionieren und gingen zeitgleich mit dem zweiten deutschen Boot zur Portage. Während der Anfahrt, direkt an der Portage, verloren sie jedoch das Gleichgewicht und kenterten, was zur Folge hatte, dass sie den Anschluss an die Gruppe verloren. In den zwei darauffolgenden Runden versuchten sie in einem hohen Tempo wieder an die Konkurrenten heranzufahren, was jedoch nicht mehr gelang. Absolviert haben sie das Rennen in 02:13:15.84 Std., konnten jedoch das Potential dieser Zweier-Besetzung zeigen. Wir freuen uns auf weitere Wettkämpfe im Kajak-Zweier.

Das Rennen kann bei Youtube in der Wiederholung (https://www.youtube.com/watch?v=XMGuSTgUFWo) angesehen werden. Start bei 6:30 Min., 5. Boot von unten/Blau-weiss-rotes Boot.

Bild: John Mortensen
Bild: John Mortensen
Bild: John Mortensen

Kanumarathon Weltcup Prag

Beim Kanumarathon Welt-Cup in Prag ging Leif nach erfolgreicher Qualifikation für die deutsche Nationalmannschaft an den Start und konnte über 29,8 km den 29. Platz erreichen. Das Rennen fand auf der Moldau statt und begann für die 52 gemeldeten Athleten mit zwei Fehlstarts. Nach erfolgtem Start konnte sich Leif bis zur ersten Portage im Mittelfeld positionieren. Die provisorisch am Ufer der Moldau errichteten Stege boten Platz für etwa vier Boote. Dies stellte für die Sportler ein großes Problem dar, da die zeitgleich zur Portage anfahrenden Gruppen weit größer waren. Es kam zu mehreren Zusammenstößen der heranfahrenden Boote. So erwischten andere Athleten beim anfahren an die erste Portage das Paddel von Leif, welches dadurch für ihn unerreichbar in die Moldau flog. Er musste in Wasser springen, um es wiederzubekommen. Der „Kontakt“ zu seiner vorigen Gruppe ging vorerst verloren. Im weiteren Rennverlauf konnte er sich wieder herankämpfen. In den restlichen sechs Portagen konnte er sich den Karambolagen meist entziehen. In den weiteren Runden konnten mehrere Sportler dem Tempo nicht mehr folgen und so ging Leif in führender Position der Gruppe in die letzten zwei Wenden. Im Endspurt konnte er sich gegen den Australier Casey Haynes und den Tschechen Tomas Pavlik durchsetzen. Er beendete das Rennen mit einer Zeit von 2:22:57std. Gewonnen hat Mads Pedersen/Dänemark vor Jose Ramalho/Portugal und Nikolai Thomsen/Dänemark.

Einen Tag vorher fand der Short Track statt, bei dem 3,4km und 2 Portagen absolviert werden mussten. Leif erwischte bei dem Vorlauf einen guten Start und lag bis zur 2. Portage in aussichtsreicher Position, um sich für den Endlauf zu qualifizieren. Beim Einstieg in der zweiten Portage hatte ein später „einsetzender“ Sportler sein Boot mit dem Heck vor die Spitze von Leifs Boot gelegt, so dass er nicht direkt ablegen konnte. Konkurrenten konnten sich hier absetzen. Leif beendete dieses Rennen mit dem 14. Platz (15:38:30min).

Insgesamt ist Leif mit der im Vergleich zu den Besten Marathonkanuten der Welt gezeigten Leistung zufrieden und freut sich auf die weiteren Wettkämpfe. 
In zwei Wochen findet die Preetzer Kanuregatta (11.+12.6.) statt, bei der Alicia und Leif für uns starten werden. Es ist die erste Kurzstreckenregatta und der erste Vergleich des Jahres über die Sprintstrecken vor den Norddeutschen Meisterschaften in Wolfsburg. 

Bild: Praguecanoemarathon
Bild: Praguecanoemarathon
Bild: Praguecanoemarathon
Bild: Praguecanoemarathon